Schlafmedizin (Schnarchen und Schlafapnoe)

  • Diagnostik
    Mehr als 10% der Bevölkerung schnarchen, wobei Frauen seltener betroffen sind als Männer. Schnarchen per se ist keine Krankheit, auch wenn die sozialen Auswirkungen gelegentlich erheblich sein können. 1 – 4% der Bevölkerung leiden aber an schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS), die eine ernsthafte lebensbedrohliche Erkrankung darstellen können, darunter am häufigsten die obstruktive Schlafapnoe (OSA). Lautes, unregelmäßiges Schnarchen ist dabei nur ein Symptom der OSA. Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) kennzeichnet sich durch nächtliche Atemaussetzer von mehr als 10 Sekunden Dauer. Als Folge der Atemstörungen kommt es im Gehirn zu zentralnervösen Weckreaktionen, die den erholsamen Schlaf, insbesondere den Tiefschlaf, zerstören, ohne dass dies dem Betroffenen bewusst wird. Als Folge des zerstörten Schlafs wiederum kommt es zu ausgeprägter Müdigkeit, Einschlafneigung, nachlassender Leistungsfähigkeit u.a. Die Diagnostik der SBAS erfolgt in einem adäquat ausgestatteten Schlaflabor. Mittlerweile gibt es in der BRD über 200 akkreditierte Schlaflabore, die einem Zertifizierungsverfahren der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (DGSM) unterworfen sind. Ambulante Untersuchungsmethoden dienen allenfalls als Screening-Verfahren, um vor der aufwendigen Untersuchung im Schlaflabor (Polysomnographie) die Dringlichkeit der Diagnostik bzw. unverdächtige Patienten zu selektieren.
  • Behandlung des Schnarchens
    Sofern schlafbezogene Atmungsstörungen ausgeschlossen sind und es sich nur um primäres Schnarchen handelt, erlauben sowohl konventionelle als auch operative Verfahren hier zuverlässig Abhilfe zu schaffen.
  • Therapie der Schlafapnoe
    Bei vielen Patienten mit Schlafapnoe (OSA) ist die Ursache ausgeprägtes Übergewicht. Etwa 40% der OSA-Patienten haben aber bestimmte Veränderungen des Gesichtsskeletts wie Rücklage der Kiefer oder des Kinns (Retro-/Mikrognathie), die wesentlich zur OSA beitragen und deren Korrektur die OSA beseitigt und die Patienten dauerhaft heilt. Meist ist damit noch eine Verbesserung des Aussehens und des Erscheinungsbilds verbunden.