Ihre Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Praxis in Radolfzell
Plastische Gesichtschirurgie
Korrektur von Fehlbildungen des Gesichts Fehlbildungen im Gesichtsbereich – meist Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten unterschiedlicher Ausprägung – können heute in der Regel mit einem ästhetisch und funktionell einwandfreien Resultat behandelt werden. Die Behandlung erstreckt sich oft auf das gesamte Entwicklungsalters bis zum Abschluss des Wachstums. Die Behandlung beginnt in der Regel unmittelbar nach Geburt mit einer kieferorthopädischen Frühbehandlung mit einer Gaumenplatte, die zudem die Ernährung sehr vereinfacht. In erster Linie soll die Platte aber das weitere Wachstum des Kiefers beeinflussen und Fehlfunktionen ausschalten. Lippenspalten werden je nach Befund im 4. bis 6. Lebensmonat verschlossen. Für ein funktionell und ästhetisch zufriedenstellendes Ergebnis ist eine Rekonstruktion der fehlinserierenden, gespaltenen Lippenmuskulatur entscheidend. Bei der doppelseitigen Lippenspalte werden beide Spalten in einem Eingriff verschlossen, nur so ist eine funktionstüchtige Muskelbildung möglich. Die Gaumenspalte mit dem beweglichen Gaumensegel wird noch vor Beendigung des ersten Lebensjahres komplett geschlossen aufgrund der dann beginnenden Sprachentwicklung. Entscheidend ist hier ebenfalls die Rekonstruktion der gespaltenen und fehlinserierenden Gaumenmuskulatur. Danach verbleibt noch eine Spalte des Kiefers im vorderen zahntragenden Bereich. Dabei muss körpereigener Knochen (autologe Spongiosa) in den Spaltbereich verpflanzt werden (Osteoplastik), der normalerweise vom Becken entnommen wird. Ein zu früher Kieferspaltverschluss provoziert möglicherweise Wachstumsstörungen. Durch verbesserte OP-Techniken ist es aber heute risikolos möglich, im 4.-5. Lebensjahr rechtzeitig vor dem Durchbruch der bleibenden Zähne eine knöchern intakten Kieferkamm zu schaffen, in den die bleibenden Zähne normal durchbrechen können. Als Besonderheit bei bds. Lippenspalte muss dort – meist vor der Einschulung – der Nasensteg verlängert werden, um eine freie Entwicklung der Nasenspitze zu gewährleisten. Regelmäßig sind auch andere Fachgebiete beteiligt: HNO, Phoniatrie, Logopädie, Kieferorthopädie u.a. komplementieren die Behandlung. Bei Gaumenspalten kommt es häufig zu Belüftungsstörungen des Mittelohres mit Mittelohrergusses. Ggf. muss dann ein Trommelfellschnitt (Parazentese) und die Einlage von Drainageröhrchen (Paukenröhrchen) erfolgen. Bei Gaumenspalten muss häufig trotz einwandfreiem operativem Verschluss des Gaumens ein Sprachtraining (Logopädie) eingeleitet werden. Eine kieferorthopädische Behandlung („Zahn-/Kieferregulierung“) ist meist unumgänglich, beginnt in besonderen Fällen im Alter von 4 bis 5 Jahren, in der Regel wartet man jedoch bis zum Zahnwechsel. Die Nase ist bei Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten nach der Lippen- und Kieferspaltoperation erheblich verbessert, aber nicht vollständig beseitigt. Eine Korrektur der Nase selbst darf mit Rücksicht auf die Nasenentwicklung nicht zu früh vorgenommen werden. Am besten führt man diesen Eingriff, der die symmetrische Gestaltung des Naseneinganges und der Nasenspitze/des Nasenrückens zum Ziel hat, erst nach dem 15. Lebensjahr durch. Zuletzt sind Sekundärbehandlungen / Korrekturoperationen dann erforderlich, wenn es im Laufe des Wachstums zu nicht immer vorhersehbaren Entwicklungsstörungen kommt. Hierzu gehören bsp. sprachverbessernde Maßnahmen wie Velopharyngoplastik oder die operative Korrektur von (Þ) Kieferfehlstellungen.
Korrektur von Kieferfehlstellungen Kiefer- und Einzelzahnfehlstellungen wirken sich konsequent auf das Aussehen und Erscheinungsbild, aber auch auf zahlreiche Funktionen (Þ Schlafapnoe) im Gesichtsbereich und die weitere Entwicklung aus. Dies beginnt bereits im Kindesalter. Während einfache Zahnfehlstellungen fast immer konservativ durch kieferorthopädische Maßnahmen („Zahnspange“) gut beeinflusst werden können, gibt es daneben eine Reihe schwerwiegender Kieferfehlstellungen oder (Þ) Gesichtsfehlbildungen, die zusätzlich einer operativen Behandlung bedürfen.
Behandlung von Hautveränderungen / Hauttumoren Wie kein anderes Organ ist die Haut extremen Belastungen und Umwelteinflüssen ausgesetzt, insbesondere im Gesichtsbereich. Die Regenerationsfähigkeit der Haut ist nahezu unbegrenzt. Dennoch entstehen zahlreiche Veränderungen, Alterungserscheinungen bis hin zu Tumoren, die einer zuverlässigen Behandlung bedürfen. Moderne Techniken wie bsp. der (Þ) Laser haben erhebliche Verbesserungen der Behandlungsmöglichkeiten ergeben, dennoch gibt es immer wieder eine Reihe von kritischen Haut-Veränderungen, oft gutartigen „Muttermalen“ (Naevi, Keratosen etc.), aber auch bösartigen Tumoren (Basaliome, Spinaliome, bis hin zu Melanomen), die konsequent operativ durch Exzision behandelt werden müssen. Gerade im Gesicht können bereits kleinste Veränderungen bei Ihrer Behandlung oder Entfernung erhebliche Auswirkungen auf Aussehen, Form und Funktion haben. Einerseits muss eine radikale Behandlung gewährleistet sein, andererseits sollten möglichst geringe Folgen und Beeinträchtigungen durch den Eingriff entstehen. Dies erfordert subtile Operationstechniken und lange Erfahrung, um entstellende Narben und Funktionseinbußen zu vermeiden und Folgen zu minimieren.
Behandlung von Kiefergelenkserkrankungen Wie bei anderen Gelenken kann es auch im Kiefergelenk zu degenerativen Veränderungen kommen, zumal es sich dabei um ein sehr komplexes Dreh- / Gleit-Gelenk handelt. Zwischen Gelenkköpfchen und Gelenkpfanne befindet sich eine Knorpelscheibe (Discus), die sich bei Translation im Zuge eines komplexen Bewegungsablauf mit bewegt und häufig Anlass zu schmerzhaften Funktionsstörungen ist. Ein häufiges Phänomen ist die sog. anteriore Diskusdislokation, wobei der Muskelzug am Vorderrand zu einer Verlagerung des Diskus mit u.U. erheblicher Bewegungseinschränkung führt. Angestrebt wird zunächst immer eine konservative Behandlung bsp. durch Aufbißschienen. Bei organischen und degenerativen Veränderungen wie bsp. Perforationen des Diskus und Bandeinrissen sind diese nicht wirksam, dann ist eine operative Behandlung mit Diskusreposition oder Rekonstruktion angezeigt.